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Budgetkampf oder Kriegsführung?

Der tägliche Blick auf die Welt richtet sich heute auf das Pentagon und die US-amerikanische Kriegsführung. Ansonsten gibt es viel Lesestoff für das Wochenende, ganz ohne Kommentar.

West Bank

Themen in Beobachtung

Vor einiger Zeit berichtete Foreign Policy exklusiv, dass im Pentagon verschiedene Szenarien einer russischen Invasion durchgespielt wurden und das Ergebnis sei, dass man diese momentan kaum stoppen könne. Obwohl, im Idealfall wäre es durchaus möglich die Hauptstädte der baltischen Staaten zu sichern und den Russen einige Probleme beim Vormarsch zu bereiten. Soweit so beunruhigend. Aber auch irgendwie sonderbar, denn warum sollte das Pentagon solch eine Schwäche der Nato öffentlich zugeben?

Bei Politico findet sich nun ein grandioses Hintergrundstück, das sich nicht explizit auf diesen „Leak“ bei Foreign Policy bezieht, sondern einfach nur das Thema behandelt. Demnach findet im Pentagon gerade ein Kampf über die künftige Gestaltung der Truppe statt. Dabei geht es ebenso um Budgets, wie um Strategie und Macht. Aufgrund der jüngsten Ereignisse in der Ukraine wird Russland wieder als potenzieller Feind deklariert, dem es ggf. etwas entgegenzusetzen gilt. Das Problem dabei ist, dass es nun eine neue Balance zwischen hybrider, symmetrischer und asymmetrischer Kriegsführung zu finden gilt.

“Macgregor scares the hell out of the Army,” says a senior Joint Chiefs war planner. “What he has proposed is nothing less than the dismantling of the Big Green Machine, getting the Army to embrace a future of lighter, more agile forces than the big lumbering behemoth which takes forever to spool up and deploy. I’ll bet the armor and airborne guys are furious. Reform my ass: Macgregor has walked into the zoo and slapped the gorilla.”

Es ist eigentlich nichts Neues. Schon im Kalten Krieg gehörte die Mafia zum verlängerten Arm der russischen Außenpolitik. Und doch fand das Paper seinen Weg hierher, denn es scheint im Westen eine gewisse Anfälligkeit für diverse Praktiken zu geben, die am langen Ende zur Erosion des westlichen Wertesystems beitragen. Damit zeichnet sich ein Bild, demnach der Westen von mehreren Seiten unter Druck steht und wir sehen an verschiedenen Stellen die Riße.

US and UK governments, media and opinion-makers should be bolder in filtering and counteracting penetration of Russian corrosive practices in international organizations, internet, western media, legal and financial system, elections, lobbying, think-tanks, universities, real estate. While the exact terming of this new containment/filtering and its extent requires more research and public discussion, this report tries to synthetize most basic and initial policy suggestions for each layer in one summary table at the end. The report hopes to spark a renewed frank debate on these complex but acute issues.

Eine Stadt um Neurussland zu begründen. So einst der Gedanke unter Katharina der Großen in Bezug auf Odessa. Doch seitdem hat sich vieles verändert. Sei es die Defintion des Begriffes „Neurussland“ oder das multikulturelle Antlitz der Stadt selbst. Gebrandmarkt von Krieg, steht nun vieles in Frage und vielleicht ist Odessa gerade deshalb der brennenste Punkt in der sich neu findenden Ukraine. Ein Ort, an dem alles zusammenfliesst. Korruption ebenso wie Hoffnung und Neuerung.

Disaster Capitalism

Und daraus ergibt sich „wundersamerweise“ eine ganz neuer Anspruch an den Journalismus.

Nächste Buchrezension im Blog:

  • Atef Abu Saif – Frühstück mit der Drohne (Über den Krieg in Gaza aus der Erlebnisperspektive eines Bürgers.)

Buch (am Lesen):

  • Ray Bradbury – Fahrenheit 451 (Für mich dann abschließendes Werk aus der (Gegenwartsdystopie-Reihe.)

Bücher (zu lesen):

  • John Lloyd & Laura Toogood: Journalism and PR (Auf die Studie stieß ich durch einen Artikel in der NZZ und einige Thesen klangen verheißungsvoll.)
  • Wendy Brown auch endlich ein Buch in Deutschland veröffentlichen darf. Lange genug hat es gedauert und ich habe an verschiedenen Stellen dafür geworben, da sie eine der schärfsten Beobachterinnen unserer Zeit ist.)
Marco Herack
Marco Herack

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