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Obama hätte es gerne so leicht wie Putin

Der tägliche Blick auf die Welt richtet sich heute auf Microsoft. Dort ist jetzt alles so magic, wie man es von Apple gewohnt ist. Von Syrien kann man das nicht behaupten, dort entzaubert Amnesty unsere letzten „guten“ Verbündeten als Krieger. Die Kurden.

Wem folgen?

Leider sind Buchverlage im Internet meist recht langweilig. Fragt man nach Büchern die ausverkauft sind, bestätigen sie einem, dass Bücher ausverkauft sind. Statt vielleicht mal Kooperationen mit Antiquariaten zu suchen und diese Lücke im Sinne aller zu schließen. Auch sind die Marketingseiten zu Büchern eher pragmatisch als schön. Alles ist funktional, weit weg von einer Inszenierung des Buches per Trailer (toll was man so alles machen könnte), die auch einem Kinofilm gerecht werden würde. Eine kleine Ausnahme scheint mir der Suhrkamp Verlag auf Instagram.

Kommentar:

Normalerweise würde ich niemanden empfehlen, nachstehendes Werbevideo zu sehen, dass bei The Verge unter Techjournalismus läuft. Man bekommt jedoch einen sehr guten Eindruck davon, wie sehr Microsoft mittlerweile versucht wie Apple zu sein. Alles ist magic, awesome und mit einer Betonung gesprochen, die irgendwie versucht bedeutungsschwanger zu sein.

An dieser Stelle interessiert mich der benannte Aspekt jedoch weniger, sondern das Ende des „Interviews“. Es geht um die Frage, was die Aufgabe eines CEOs, in Deutschland meist noch Vorstandsvorsitzender genannt, ist und worin der Sinn eines Unternehmens liegt. Satya Nadella beantwortet die Frage erstaunlich offenherzig. Es geht darum, den Ton zu setzen der Kunden und Arbeitnehmern klar macht, dass es sich hierbei nicht einfach nur um Geräte handelt, sondern um eine eigene Kultur. Es geht um Exzellenz, die durch all das erst möglich wird und für die das Unternehmen durch diesen Ton den Rahmen setzt. Folgerichtig ist der Indikator für Erfolg dann nicht mehr der Umsatz und Gewinn, sondern „customer love“.

Kundenliebe lässt sich auch messen. Ich schlage vor auf den Gerätepreis zu schauen und dann die Marge als Indikator zu nehmen. Nadella würde das natürlich niemals so direkt formulieren. Man sieht aber an Apple, dass Liebe zu höheren Margen und einer Übernahme des Marketingwordings durch die Konsumenten führt.

Diese Art des Marketings ist eine absolute Polarisierung, da sie eine Bedingunslosigkeit gegenüber dem Verkäufer abverlangt. Wozu das führt, kann in vielen Kommentaren unter News zu Apple, Google oder Microsoft gesehen werden. Die Leute führen sich auf, als ob sie einem Staat angehören und kämpfen für „ihr Unternehmen“. Sie verteidigen und markieren Territorien. Es ist „das Absolute“, welches hier eingefordert wird und es führt zu ebensoviel Hass wie Liebe.

Wenn wir uns anschauen, warum die Menschen im Internet regelmäßig austicken, dann würde ich solcherlei nicht ausklammern wollen. Zumal es zu der Frage führt, welche Verantwortung dem Marketing aufgebürdet werden muss, das am Ende mit den Daten seiner Nutzer spielt und seine Machart an ihnen bemisst.

Themen in Beobachtung

Es ist eine goldene Regel bei der Betrachtung eines Krieges, nicht zu vermuten, dass es gute oder böse Protagonisten gibt. Was man machen kann, ist das Handeln der Parteien zu betrachten und eine Gewichtung vorzunehmen, ob jemand vollkommen austickt oder ob es natürliche Grenzen gibt. Chemiewaffen sind solch eine Grenze. Genozid eine andere. In dem Sinne ist Assad für mich ebenso diskreditiert wie ISIS. Als Staatsmann dadurch zusätzlich, dass er seine Bevölkerung gezielt ISIS auslieferte, wenn diese sich ihm nicht bedingungslos anschloss.

Amnesty International hat nun einen Report veröffentlicht, der sich den westlichen Partnern und insbesondere den Kurden widmet. Es sieht nicht gut aus. Scheinbar existiert ein Generalverdacht gegen „Araber“, der besonders negativ wirkt, wenn eine Stadt befreit wurde. Inhaftierungen und Zerstörungen sind die Folge. Also so ziemlich genau das, was man von einem Krieg kennt. Jene, die für das Bessere kämpfen und daher sympathischer scheinen, benehmen sich nach ihrem Sieg wie zuvor die Besiegten. Manchmal aus Angst, gelegentlich um sicher zu gehen oder einfach nur aus Hass. Sei es dem Feind gegenüber oder anderen Volksgruppen.

Die Frage ist, was man mit dieser Information nun macht? Ich kann es nicht sagen. Wie zynisch es politisch am Ende laufen wird, zeigt gerade das Schauspiel um MH17. Es wäre nun leicht zu sagen, dass man sich am menschlich Bestmöglichen orientieren müsse. Damit würden wir uns auch alle sicher wohl fühlen. Es wäre nur sehr weit weg von der Realität dessen, was passiert. Diese Realität zu erspüren und zu erfühlen, tut einer Gesellschaft vielleicht besser als das Wohlfühlprogramm der Verantwortungslosigkeit.

Da die USA sich bisher zu gar keiner Aktion haben hinreißen lassen, wird man es wohl Russland und dem Iran überlassen. Am Ende ist man vielleicht nur noch ein Vermittler. So richtig schlau kann man aus der momentanen Informationslage nicht werden. Aber geht man davon aus, dass Obama eine ähnliche Ratlosigkeit befallen hat, wie man sie haben kann, wenn die Klarheit nur noch schlechter Optionen durchwirkt, dann kommt man dem Verstehen seines Zögerns vielleicht näher.

Derweil wird in Syrien die russisch-iranische Offensive gen Aleppo vorbereitet. So einfach ist das, wenn es keine Werte sondern nur den guten Boden zu verteidigen gilt.

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Der Diamtenhandel in Japan

Scheinbar ist in Japan alles verkrustet. Schaut man in diesen Markt, will man sogleich wieder wegschauen. Der Diamentenhandel ist so ein Fall und Vice liefert uns einen recht interessanten Einblick. Am Beispiel eines Herren, der versucht diese Strukturen aufzubrechen. Interessanterweise merkt man seinem Habitus an, dass er aus dem Bankingbereich kommt. Neureich.

Nächste Buchrezension im Blog:

  • Robert James Fletcher – Inseln der Illusionen

Buch (am Lesen):

  • Saskia Sassen  – Ausgrenzungen: Brutalität und Komplexität in der globalen Wirtschaft (Auf das Buch stieß ich während meines Berlin-Besuchs. Es passt sehr gut zu den vielen Gesprächen die ich führte und die hier noch zu verarbeiten sein werden.)Wendy Brown – Die schleichende Revolution: Wie der Neoliberalismus die Demokratie zerstört (Es ist mir entgangen, dass

Bücher (zu lesen):

  • Wendy Brown auch endlich ein Buch in Deutschland veröffentlichen darf. Lange genug hat es gedauert und ich habe an verschiedenen Stellen dafür geworben, da sie eine der schärfsten Beobachterinnen unserer Zeit ist.)
  • Katja Gloger – Putins Welt (Der Berlin Verlag stellt mir netterweise eine Rezensionsexemplar zur Verfügung. Das Buch kommt in die Reihe, da mir mehrere Empfehlungen zukamen. Ich versuche keine Erwartungen hineinzulegen.)
  • Ray Bradbury – Fahrenheit 451 (Für mich dann abschließendes Werk aus der (Gegenwartsdystopie-Reihe.)
Marco Herack
Marco Herack

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